Um die Qualität der Natur in Noord-Brabant nicht weiter zu verschlechtern, stoppt die Provinz vorerst die Erteilung von Genehmigungen, die zu zusätzlichen Stickstoffemissionen in Natura 2000-Gebieten führen. Das berichtet Omroep Brabant.
Auslöser für die Entscheidung sind die Ergebnisse einer sogenannten Naturzielanalyse. Das ist die Untersuchung, die jede Provinz zur Naturqualität durchführen muss. Aus dieser Untersuchung geht hervor, dass die Qualität der Natur sich verschlechtert hat, und daher greift die Provinz ein.
Projekte im Bereich Infrastruktur, Landwirtschaft, Industrie, Wohnungsbau, aber auch Nachhaltigkeitsprojekte erhalten vorübergehend keine Genehmigung. Verschiedene Ausschreibungsprojekte wurden bereits gestoppt. Die Provinz erarbeitet noch die genauen Auswirkungen der Entscheidung.
Wie lange der Genehmigungsstopp dauert, ist noch unklar. Der Beigeordnete Hagar Roijackers (GroenLinks) betont, dass alle Sektoren betroffen sind, und bezeichnet die Ergebnisse der Untersuchung als „die neue Realität“. Die Provinz Brabant wartet daher nicht auf die offizielle Überprüfung der Naturzielanalyse durch die Ökologische Autorität.
‚So geht das ganze Land auf den Lockdown‘
Die Südliche Land- und Gartenbauorganisation (ZLTO) lässt dem regionalen Rundfunk mitteilen, dass sie über die Entscheidung der Provinz fassungslos ist. „So geht ganz Brabant auf den Lockdown“, sagt Hendrik Hoeksema von ZLTO.
Er befürchtet, dass Brabant der Anfang ist. „Die anderen Provinzen werden bald auch mit ihrer Naturzielanalyse kommen. Höchstwahrscheinlich sind die Gebiete dort ebenfalls verschlechtert. Was werden sie dann tun? Sie können nicht zurückbleiben. So geht also das ganze Land auf den Lockdown.“
